Wirtschaft wird beim Klimaschutz gefordert!
Mit Ach und Krach hatte Umweltministerin Ursula Hendricks es geschafft, in Marrakesch nicht mit leeren Händen dazustehen. Der vorgestellte Klimaschutzplan der Bundesregierung gibt konkrete Ziele für die Wirtschaft bis 2050 vor, bleibt in der Umsetzung aber sehr vage. Als größter CO2-Verursacher soll die Energiewirtschaft bis 2030 noch 40% (180 Mio. t CO2-Emissionen) der heutigen Treibhausgase ausstoßen. Die Industrie als zweitgrößter CO2-Verursacher soll das schädliche Treibhausgas um fast die Hälfte auf 140 Mio. t reduzieren. Eine große Rolle spielt auch der Verkehrssektor. Um 40% sollen die CO2-Emissionen auf 100 Mio. t sinken. Mit Anreizen zum umweltfreundlichen Verkehr soll die Nutzung von Ökostrom forciert werden. Außerdem sollen schärfere Standards im Gebäudebereich für den Neubau und die Altbaumodernisierung unter anderem zu der schrittweisen Abkehr von fossilen Heizungssystemen führen.
Naturschutzverbände wie der BUND hatten ambitionierte Ziele und eine Nachbesserung der nationalen Klimaschutzpläne bis zur nächsten Klimaschutzkonferenz gefordert. Das ist dringend notwendig.
Nach einer aktuellen Studie von BUND, Greenpeace, Klima-Allianz Deutschland, Oxfam und WWF droht Deutschland schon sein Klimaziel für 2020 deutlich zu verfehlen. Um die beschlossene CO2-Reduktion von 40 Prozent noch zu erreichen, müssten durchschnittlich 45 Millionen, im schlechtesten Fall sogar bis zu 82 Millionen Tonnen Treibhausgase zusätzlich zu den bereits eingeleiteten Maßnahmen eingespart werden. Es ergibt sich insgesamt eine Lücke zum Klimaziel mit bis zu 120 Millionen Tonnen Kohlendioxid.
Durch zu optimistische Annahmen über die künftige Entwicklung der Emissionen können die beschlossenen Ziele nicht erreicht werden. Da sind deutlich verstärkte Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland nötig. Demnächst wird das Bundesumweltministerium den offiziellen Berichtsentwurf zum Stand der Zielerreichung für 2020 an die Stakeholder zur Kommentierung versenden.
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, muss die Wirtschaft ihren Beitrag leisten. Energieeffizienz-Netzwerke bieten eine gute Möglichkeit, sich in der Gruppe zum Thema Energie auszutauschen. Dazu mehr im nächsten Blog.