Weihnachten
Bundesregierung hat Hausaufgaben zur CSR-Richtlinie nicht gemacht- Gesetz soll erst Anfang 2017 kommen!

Im November sah es noch gut aus: Die Anhörung zum CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz wurde im Ausschuss durchgeführt und die Beratungen waren im Zeitplan. Es gab etliche Anregungen und Vorschläge und man war gespannt, welche übernommen werden. Leider ist der Gesetzentwurf bis heute nicht auf die Tagesordnung des Bundestags gekommen. Obwohl die Bundesregierung bis zum 6. Dezember die CSR-Richtlinie der EU in nationales Recht umsetzen sollte, stehen die Unternehmen jetzt ohne nationales Gesetz da. Auch wenn kein Bundesgesetz vorliegt, muss natürlich die EU-Richtlinie eingehalten werden. Nicht nur, dass die CDU dieses Verfahren mit der Insolvenzrechtsreform verknüpfen will, es gibt auch inhaltliche Differenzen zwischen den Koalitionspartnern. Die SPD fordert, dass auch Unternehmen ab 250 Mitarbeiter einbezogen werden sollen. Außerdem soll die nichtfinanzielle Erklärung parallel zu den Finanzberichten veröffentlicht werden. Das wird mit Hinweis auf den Koalitionsvertrag, der eine 1:1 Umsetzung der EU-Richtlinie vorsieht, von der CDU abgelehnt. Zwar sehen die Koalitionäre keine grundsätzlichen Hinderungsgründe, dass...

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Energieaudit
Wirtschaft wird beim Klimaschutz gefordert!

Mit Ach und Krach hatte Umweltministerin Ursula Hendricks es geschafft, in Marrakesch nicht mit leeren Händen dazustehen. Der vorgestellte Klimaschutzplan der Bundesregierung gibt konkrete Ziele für die Wirtschaft bis 2050 vor, bleibt in der Umsetzung aber sehr vage. Als größter CO2-Verursacher soll die Energiewirtschaft bis 2030 noch 40% (180 Mio. t CO2-Emissionen) der heutigen Treibhausgase ausstoßen. Die Industrie als zweitgrößter CO2-Verursacher soll das schädliche Treibhausgas um fast die Hälfte auf 140 Mio. t reduzieren. Eine große Rolle spielt auch der Verkehrssektor. Um 40% sollen die CO2-Emissionen auf 100 Mio. t sinken. Mit Anreizen zum umweltfreundlichen Verkehr soll die Nutzung von Ökostrom forciert werden. Außerdem sollen schärfere Standards im Gebäudebereich für den Neubau und die Altbaumodernisierung unter anderem zu der schrittweisen Abkehr von fossilen Heizungssystemen führen. Naturschutzverbände wie der BUND hatten ambitionierte Ziele und eine Nachbesserung der  nationalen Klimaschutzpläne bis zur nächsten Klimaschutzkonferenz gefordert. Das ist dringend notwendig. Nach einer aktuellen Studie von...

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gruener Paragraph
Umsetzungsgesetz zur CSR-Richtlinie wird in Berlin verhandelt – noch Änderungen notwendig

Die erste 1. Lesung für das Umsetzungsgesetz zur CSR-Richtlinie ist vorüber und es scheint eine interessante Diskussion zu werden. Abgeordnete von CDU und CSU hoffen, dass die deutsche Wirtschaft durch entsprechende Anforderungen auf die Nachhaltigkeit ihrer Zulieferer Einfluss nehmen kann. Die SPD-Seite hat Anregungen eingebracht, wie das Gesetz für die nichtfinanzielle Erklärung noch verbessert werden kann: z. B. dass der Verbraucher- und Datenschutz und sowie der Beschäftigtendatenschutz gestärkt werden muss. Kritik gab es auch, dass der Anwendungsbereich der betroffenen Unternehmen zu eng begrenzt sei. Bei 87 global agierenden deutschen Unternehmen hat die Universität Maastricht eklatante Menschenrechtsverletzungen in deren Lieferketten festgestellt. Diese global agierenden Unternehmen sollten auch einer Berichtspflicht unterliegen. Von den 11.200 großen Unternehmen in Deutschland werden nur knapp 600 Unternehmen vom CSR-Berichtspflicht-Umsetzungesetz betroffen sein. Außerdem wurde kritisiert, dass die Ankündigung der Bundesregierung, die Richtlinie 1:1 umzusetzen nicht erfüllt wurde. In einigen Bereichen ist sie sogar hinter der EU-Richtlinie geblieben....

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Nachhaltigkeitsberichte 2015
Das können Sie von den besten Nachhaltigkeitsberichten lernen!

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖWF) und „future e. V. – verantwortung unternehmen“ haben sich die Nachhaltigkeitsberichte von großen Unternehmen und KMU für das Ranking 2015 genauer angeschaut. Das letzte Ranking war 2011 durchgeführt worden. Diesmal wurden besonders die Lieferketten unter die Lupe genommen. Auf der Konferenz zum CSR-Reporting wurden bei den Großunternehmen BMW, Miele und die KfW-Bankengruppe ausgezeichnet. Sieger bei den KMU wurden der Biopionier Lebensbaum, Vaude und Rinn Beton und Naturstein. Es war spannend, sich mit vielen Nachhaltigkeitsexperten in Berlin auszutauschen. Zwei Dinge lassen sich schon vorweg sagen: Immer mehr Unternehmen machen mit und erstellen einen Nachhaltigkeitsbericht. Aber es zeigen sich Lücken in den Unternehmensinformation. Und die KMU haben in der Qualität der Berichte aufgeholt, im Gegensatz zu den Großunternehmen. Deren Berichtsqualität hat leider abgenommen. Der Printbericht wird zunehmend von der Berichterstattung auf Websites oder zielgruppenspezifischen Formaten abgelöst. Spannend ist deshalb, bei den Sieger-KMU besonders hinzuschauen. Eindrucksvoll schilderten der Nachhaltigkeitsbeauftragte von Lebensbaum und...

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Welt von Morgen
Nachhaltigkeit ist wichtiges Thema in der Wirtschaft und bringt zusätzlichen Umsatz!

Die aktuelle Studie zum „Sustainability Image Score“ (SIS) von Facit Research spiegelt das Nachhaltigkeitsimage von Unternehmen und Marken aus der Sicht der Kunden wider. In regelmäßigen Abständen wird untersucht, welchen Einfluss Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility auf das Image von Unternehmen, Kaufbereitschaft der Kunden sowie deren Bindung zum Unternehmen haben. Besonderes Augenmerk wurde auf die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Unternehmen sowie deren Kommunikation von Verbrauchern gelegt, und wie diese wahrgenommen und bewertet werden. Neben der Qualität der Leistung, Werte, Attraktivität, wirtschaftlicher Erfolg und Führung ist Nachhaltigkeit mit 15 Prozent eine relevante Treibkraft. Aus der aktuellen Untersuchung lässt sich ableiten: Nachhaltigkeit ist das neue Premium. Sie macht Unternehmen zukunftsfähig und gibt Orientierung. In Zeiten, in denen Produkte immer ähnlicher und austauschbarer werden, kann ein positives Nachhaltigkeitsimage kaufentscheidend sein. Aber es muss auch auf „echten“ Nachhaltigkeitsaktivitäten beruhen. Reine Inszenierungen und Lippenbekenntnisse bringen genau das Gegenteil. Ehrlichkeit und Transparenz sind hier die härteste Währung für die...

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gruener Paragraph
Umsetzung der CSR-Berichtspflicht ist in Arbeit – nicht berichten kann für Unternehmen teuer werden!

Für das Geschäftsjahr 2017 müssen Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter haben, neben finanziellen Informationen auch eine nichtfinanzielle Erklärung für die Bereiche Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, zur Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption abgeben. EU-Richtlinie 2014/95/EU Im Frühjahr 2016 wurde der Referentenentwurf für das Umsetzungsgesetz vorgestellt und es konnten Stellungnahmen dazu abgegeben werden. Danach sind große kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften, Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen betroffen, die eine Bilanzsumme von 20 Mio. Euro oder Umsatzerlöse von 40 Mio. Euro und zugleich die Zahl von 500 Arbeitnehmern überschreiten. Im Gegensatz zur EU-Richtlinie sind nach dem Entwurf des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) auch haftungsbeschränkte Personengesellschaften und Genossenschaften betroffen. Mit der nichtfinanziellen Erklärung soll eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Unternehmensführung gefördert werden und für die Öffentlichkeit eine höhere Transparenz und Vergleichbarkeit erreicht werden. Es muss aber nicht alles berichtet werden, denn es gilt das Prinzip: Comply or Explain (berichten oder plausibel erklären warum nicht). Zum Beispiel kann...

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Nachhaltigkeitsblog
Verbraucher belohnen CSR mit Kaufentscheidung!

Die jüngste Bertelsmann-Studie hat es bestätigt: Die Bevölkerung hat dazu eine klare Meinung und CSR beeinflusst auch entscheidend ihr Kaufverhalten. So erhalten familiengeführte, mittlere und kleine Firmen großes Vertrauen im Gegensatz zu größeren oder börsennotierten Unternehmen. Letzteren traut nur ein Drittel der Befragten zu, Gutes für die Gesellschaft zu tun - 43 Prozent sind nicht davon überzeugt, dass große Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Bei Familienunternehmen sind es hingegen mehr als zwei Drittel! Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter behandeln (62 %), Ethik-Regeln einhalten (49 %) und sich für Umwelt- und Naturschutz einsetzen (46 %), das steht an vorderster Stelle. Zwei Drittel würden Produkte oder Dienstleistungen eher von Unternehmen kaufen, die sich nachweislich für die Lösung von gesellschaftlichen Problemen einsetzen. Unter verantwortungsvollem Handeln von Unternehmen für die Gesellschaft wird Folgendes verstanden: wenn Arbeitsplätze geschaffen werden (57 %), auf die Wünsche der Mitarbeiter eingegangen wird (50 %) und Verantwortung gegenüber der Umwelt (47 %) sowie...

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gruener Paragraph
Soziale und ökologische Kriterien bei öffentlicher Vergabe – Reform des Vergaberechts

Eine umfassende Reform des öffentlichen Vergaberechts wurde am 12. April 2016 in deutsches Recht umgesetzt. Hier wurde der Rechtsrahmen für die Vergabe öffentlicher Aufträge oberhalb der sog. EU-Schwellenwerte reformiert, modernisiert, vereinfacht und anwenderfreundlicher gestaltet. Nun gibt es mehr Flexibilität bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. So bietet das geltende Vergaberecht öffentlichen Auftraggebern viele Möglichkeiten, strategische Aspekte im Vergabeverfahren zu berücksichtigen. So können Leistungen ausgeschrieben werden, die umweltbezogene, soziale und innovative Belange in besonderer Weise berücksichtigen. Öffentliche Auftraggeber können z. B. ein bestimmtes Gütezeichen als Beleg dafür verlangen, dass die Liefer- oder Dienstleistung den in der Leistungsbeschreibung geforderten Merkmalen entspricht. Kleine und mittlere Unternehmen sollen im Wettbewerb um öffentliche Aufträge nicht benachteiligt werden. So wird ein Anreiz geschaffen, sich stärker um öffentliche Aufträge zu bemühen. Das Volumen der öffentlichen Aufträge beträgt jährlich ca. 360 Mrd. Euro in Deutschland. Durch die Reform werden drei neue EU-Richtlinien über die Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen umgesetzt. Die...

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Leitfaden Nachhaltigkeitskodex
Multistakeholderforum vom Deutschen Nachhaltigkeitskodex in Frankfurt

Das war spannend: der Austausch mit 150 deutschen und europäischen Experten auf dem Multistakeholder-Forum vom Deutschen Nachhaltigkeitskodex in Frankfurt! Während der zwei Tage wurde intensiv über die die Offenlegung von Informationen zu Umwelt, Gesellschaft und Governance diskutiert. In den neun Workshops wurde aufgezeigt, welche Anforderungen Marktteilnehmer an Qualität und Inhalt von Informationen stellen und wie der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) konkret weiterentwickelt werden kann. Der DNK ermöglicht es Unternehmen, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft effizient zu managen und offenzulegen – unter der Bedingung, dass Daten und Informationen glaubwürdig und vergleichbar sind. Der DNK ist ideal für mittelständische Unternehmen geeignet, um in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einzusteigen. Hierzu können z. B. der KMU-Leitfaden zum deutschen Nachhaltigkeitskodex oder Branchenleitfäden genutzt werden. Mittelständische Unternehmen können mit dem DNK zeigen, wie sie als Zulieferer in Wertschöpfungsketten Verantwortung übernehmen und Risiken besser managen. Außerdem kann sich die Beschäftigung mit der eigenen Nachhaltigkeitsleistung überdies positiv auf...

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Bioland Eier
Frohe Ostern für glückliche Hühner!

Uns liegen nicht nur die Arbeitsbedingungen der Menschen am Herzen, sondern wir haben auch auf die „Arbeitsbedingungen“ von Tieren einen Blick. Die Osterzeit ist für viele Eierzeit, deshalb unsere Frage: Hätten Sie´s gewusst? Seit dem Januar 2004 hat jedes Hühnerei einen Code für die Haltungsbedingungen, den Betrieb und den Mitgliedsstaat. Die 0 ist für die ökologische Erzeugung, 1 steht für die Freilandhaltung, 2 steht für die Bodenhaltung und die 3 ist für die Käfighaltung. So können die Verbraucher durch den Stempel schnell sehen, wo das Ei herkommt und unter welchen Bedingungen es gelegt wurde. Wenn Sie mehr dazu wissen wollen, beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fündig. Also Augen auf beim Eierkauf und am besten Eier aus ökologischer Erzeugung kaufen. Sie kosten zwar etwas mehr, aber dafür werden die Hühner artgerecht gehalten und haben freien Auslauf, sie haben also faire Arbeitsbedingungen. Da schmeckt das Ei doch doppelt gut, wenn...

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